Sehnsucht Süden – Italien

Karin Ohrner - Sehnsucht Süden - Italien
Kategorie  Reisen

Kein Land begeistert die deutschsprachigen Menschen seit Jahrzehnten, ja Jahrhunderten so sehr wie Italien.

Nicht nur die Kunst- und Baudenkmäler der Antike, der Hochrenaissance und des Barock entzücken jährlich Millionen von Besuchern, sondern auch die italienische Lebensweise – das „dolce fa niente“. Das italienische Stilbewusstsein ist legendär, italienische Mode weltweit führend, italienische Musik immer hit-verdächtig und besonders verlockend ist natürlich die italienische Küche!

„Grand Tour“ und deutsche Bildungsreise.

Einer der berühmtesten deutschsprachigen Italien-Reisenden der Vergangenheit ist wohl Johann Wolfgang von Goethe. Er folgte zwischen 1786 und 1788 den Gepflogenheiten junger männlicher Adeliger aus ganz Europa, die sich seit dem 16. Jahrhundert auf die „Grand Tour“ begaben. Sie sollten so welt- und hofgewandt werden und ihre Bildung vervollständigen. Es wird berichtet, dass sich die jungen Herren liebend gern auf ihren Reisen den 3 Ws – WWW – zuwandten, die damals für Wein, Weib und Würfel standen!

Egal woher die jungen Adeligen auch stammten, es mussten die Alpen überquert werden und dann ging es via Venedig und Florenz nach Rom, dem eigentlichen Ziel der Reise. Von dort aus unternahm man dann Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung und mehrwöchige Aufenthalte in Neapel. Dort begann man im 18. Jahrhundert die antiken Städte Herculaneum und Pompeji auszugraben. Nach Neapel und zurück gab es im 17. Jahrhundert bereits Pauschal-Angebote, die unter anderem einen Tagesausflug auf den Vesuv beinhalteten.

Unwegsamkeiten und mangelnde Infrastruktur sind Gründe, warum sich nur wenige weiter in Richtung Süden nach Apulien, Kalabrien und Sizilien wagten. Man umging das Risiko des Landwegs und begab sich in Rom oder Neapel auf ein Schiff und verband den Sizilien-Aufenthalt gerne mit einem Besuch auf Malta, wo sich der europäische Adel traf.

Eine Italienreise dauerte in der damaligen Zeit meist 6 Monate. Der Winter wurde im gemäßigten Klima von Rom verbracht, wobei die Osterwoche meist den Abschluss bildete. Dann ging es wieder nach Norden – Stationen waren Siena, Florenz, Bologna, um zu Christi Himmelfahrt in Venedig zu sein, wo die Vermählung des Dogen mit dem Meer ein besonderes Ereignis alljährlich darstellte. 

Italien-Sonnenuntergang

Schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts gibt es erste Reiseliteratur, später dann, besonders in der Zeit der Romantik, viele Reisebeschreibungen über Italien in deutscher, französischer, englischer und niederländischer Sprache. Neben Reiseberichten, Reiseführern und Routenhandbüchern, waren auch Herbergsverzeichnisse, Postverkehrstabellen, Kartenwerke, umfangreiche Hofmeisterliteratur, Verhaltenslehrbücher und Fürstenspiegel verfügbar.

Nachdem das antike römische Reich bereits 90 000 km an Prinzipalstraßen und 200 000 km Straßen zweiter Ordnung aufwies, war ein Straßennetz mit ähnlichem Ausmaß erst wieder im 19. Jahrhundert vorhanden.

Trotz der Beschwerlichkeiten, die das Reisen damals darstellten, zog es nicht nur Adelige, sondern im Laufe der Zeit auch immer mehr das gehobenen Bürgertum, Künstler und Gelehrte nach Italien. Im 17. Jahrhundert entstanden so genannte Akademien, wo man sich in kleiner Runde traf, um neue Erkenntnisse auszutauschen.

„Et in Arcadia ego.“

Besonders im 18. Jahrhundert, im Zeitalter der Romantik, zog es deutschsprachige Künstler und Gelehrte nach Italien. Geleitet waren diese Bildungsreisende oft von der Sehnsucht nach Arkadien. Arkadien, das Kernland der Peloponnes, von Vergil idyllisch verklärt, war durch die 400-jährige Belagerung der Türken verschlossen. Deshalb hoffte man, das neue Arkadien in Italien zu entdecken.

Unter diesen idealistischen Romantikern, befand sich auch Johann Wolfgang von Goethe, der sich heimlich in der Nacht nach seinem 37. Geburtstag auf den Weg in Richtung Süden machte. Schon seit seiner Kindheit war Italien ein Ort seiner Sehnsucht, ihm durch die Schilderungen seines Vaters bekannt gemacht. Goethe befand sich zu dieser Zeit in Weimar und war hin- und hergerissen zwischen seinem öffentlichen Amt und seiner Berufung zum Dichter. Zudem die aussichtslose Liebe zu Charlotte von Stein. Heute würde man Goethe eine veritable Midlife-Crisis attestieren. Er reist inkognito und kehrt beinahe zwei Jahre später als einer zurück, der Arkadien und sich selbst gefunden hat.

In Neapel schreibt er: „Wenn ich Worte schreiben will, so stehen mir immer Bilder vor Augen des fruchtbaren Landes, des freien Meeres, der duftigen Inseln, des rauchenden Berges, und mir fehlen die Organe, das alles darzustellen.“

Diese sichtliche Ergriffenheit ob der landschaftlichen Schönheit befällt auch gegenwärtig alljährlich Millionen von Touristen aus aller Welt. Kaum jemand kann sich dem Charme und Zauber von Italien entziehen.

Pizza, Pasta, Tiramisu.

Die italienische Küche, die Kochkunst der Italiener hat die Welt erobert. Die Pizza Margherita – 1889 für die italienische Königin Margherita kreiert mit Zutaten in den italienischen Nationalfarben grün (Basilikum), weiß (Mozzarella) und rot (Tomaten) – kann man nicht nur in Neapel genießen. Doch die italienische Küche hat noch weit mehr zu bieten als Pizza & Pasta und Endet nicht bei Tiramisu, Panna Cotta und Zabaionne. Jede Region hat zahlreiche eigene Spezialitäten zu bieten. Was aber nie fehlen darf, ist ein schneller Caffè, der gerne nach dem Essen oder zwischendurch im Stehen getrunken wird.

Italien-Italienische Küche

 Caffè Espresso

Espresso bezeichnet eine Kaffeezubereitungsart, die aus Mailand stammt und ist die beliebteste Methode im Süden Europas. Dabei wird heißes Wasser mit sehr hohem Druck durch fein gemahlenes Kaffeemehl gepresst, was einen sehr konzentrierten Kaffee mit einer braunen Schaumschicht, der crema ergiebt.

Eine Besonderheit in Italien ist der Kaffeepreis „al banco“ – also am Tresen im Stehen getrunken. Die Kommune legt den dafür höchstzulässigen Preis fest und dieser beträgt in ganz Italien maximal €1,20. Bedingt durch die Corona-Krise und damit verbunden fehlenden Touristen, kommt es in Italien seit 2020 zu Preiserhöhungen, die immer wieder zu Protesten seitens der Bevölkerung führen (vgl. Presseartikel).

Italien-Caffè

Mein Sehnsuchtsland & Reisleitung

Italien ist das Land, wo ich mich zu Hause fühle, wo mein Herz jedes Mal jubiliert, wenn ich die Grenze überschreite. Ich liebe die aufgeregte Unaufgeregtheit, das Drama, die Theatralik und ganz besonders das Meer, die vielfältige Landschaft und die herzlichen Menschen. Deshalb ist es auch mein bevorzugtes Land, nicht nur für private Reisen, sondern auch für Reiseleitung, was ich seit 2006 immer wieder aus purer Lust an Menschen, Land, Leuten und am Reisen mache.

Leider nehmen wir uns heute nicht mehr 6 und mehr Monate für eine Italienreise Zeit, sondern absolvieren Mailand, Florenz und die Toskana, Rom, Venedig, Verona und einen Abstecher an den Gardasee in nur einer Woche! Trotzdem lassen sich dabei erste atmosphärische Eindrücke gewinnen und man bekommt eine Idee davon, wo man zukünftig einmal länger verweilen möchte.

Familiencoaching & Persönlichkeitsbildung, „Meer und mehr“.

Ohrnerisation: erleben – erfahren – erkennen verbindet Bildung mit Reisen, Seminar- und Bildungsangebote für Familien und Erwachsene in Italien, wo Zeit bleibt, um das Meer zu genießen und die schönsten Plätze auf Ausflügen zu besuchen. Auf Grund der gegenwärtigen Umstände gibt es für den Sommer 2021 noch keine Angebot für „Meer und mehr“, diese folgen, sobald Planungssicherheit besteht.

Karin Ohrner - Ohrnerisation - Erziehungs-und Familienberatung
Ihre Karin Ohrner

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